Irsinger Wehrmänner und Frauen informieren sich über das Thema Atemschutz im Feuerwehreinsatz
Die Anforderungen sind hoch, die Ausbildung anspruchsvoll der Bedarf jedoch riesig. Es geht um das Thema Atemschutz. Bisher ist unsere Wehr noch ohne entsprechend ausgebildete Feuerwehrkräfte und Ausstattung. Aufgrund der immer stärker steigenden Anforderungen an die Freiwilligen Feuerwehren und auch der hochgiftigen Rauchgase bei Bränden, sind wir derzeit in einer Selbstüberprüfung, ob und wie auch unsere Einsatzkräfte zu Atemschutzgeräteträger ausgebildet werden können.
Dazu luden wir uns am Montag den Kreisbrandmeister Atemschutz Lothar Raffler ins Gerätehaus Irsingen ein. In seinem Vortrag unterstrich Lothar die Wichtigkeit und auch Notwendigkeit von Atemschutz für die Feuerwehren. Vor allem aus reinem Eigenschutz hält er Atemschutz für unverzichtbar bei der Brandbekämpfung. Besonders hob er dabei die Verantwortung der kleineren Ortswehren wie Irsingen in Zusammenhang mit der gesetzlichen Hilfsfrist hervor. So muss eine Feuerwehr 10 Minuten nach dem Notruf am Einsatzort eingetroffen sein, das fordert der Freistaat Bayern. Doch was nützt es wenn die Wehr zwar schnell da ist, jedoch bei einem Kellerbrand erst auf das Eintreffen anderer Wehren warten muss, welche mit Atemschutz ausgerüstet sind um den Brand zu bekämpfen? Lothar präsentierte auch die gesetzlichen Voraussetzungen und auch Kosten für Ausstattung und Wartung der lebensrettenden Technik.
Anspruchsvolle Aus- und kontinuierliche Weiterbildung
Vieles spricht für die Einführung von Atemschutz, da dies quasi zur Grundausbildung eines Feuerwehrangehörigen gehört. Doch die Hürden sind nicht zu unterschätzen.
Neben einer regelmäßigen Wartung und Pflege der Gerätschaften und einer lückenlosen Dokumentation der Atemschutzbenutzungen kommen auf die Einsatzkräfte auch neue Anforderungen zu.
Jeder Atemschutzgerätetrager oder Atemschutzgeräteträgerin muss mindestens 18 Jahre alt sein, die Grundausbildung (MTA) sowie einen Atemschutzlehrgang der Feuerwehr durchlaufen haben und muss darüber hinaus arbeitsmedizinisch tauglich nach G26.3 sein.
Auch wenn das alles erfüllt ist warten jährlich weitere Pflichttermine:
1x Theoretische Atemschutzunterweisung
1x Einsatzübung unter Atemschutz oder entsprechender Einsatz unter Atemschutz
1x Belastungsübung in der Atemschutzstrecke in Mindelheim
Ohne eine Zusammenarbeit mit Türkheim geht es nicht
Gleichzeitig lobte Lothar die gute Ausstattung und Ausbildung der Kameraden in unserer Nachbarwehr Türkheim. Diese haben auch eine voll ausgestattete Atemschutzwerkstatt und wären für alles rund um Prüfen und Instandhalten unser erster Ansprechpartner. Auch, sollte es zu einer Entscheidung für Atemschutz kommen, empfahl Lothar die Abstimmung bei der Ausstattung mit Türkheim, um hier einheitliche Standards zu haben.
Wie geht es weiter?
Nach diesem ersten Informationsabend wird es innerhalb unserer Wehr weitere Infoabende geben um das Thema intensiv zu besprechen. Eine Einführung / Nachrüstung auf Atemschutz ist keine Entscheidung für kurze Zeit sondern eine langfristige und auch nachhaltige Entscheidung.