Waldbrandgefahr – Bayern ist gut vorbereitet

Gleich vorneweg – Bayern und eigentlich auch Deutschland braucht keine Löschflugzeuge. Zur Wasseraufnahme bei Löschflugzeugen braucht man größere Wasserflächen um dort quasi „Wasser auftanken“ zu können.

(lfv-bayern) Bayern ist aber trotzdem gut und vielleicht auch viel besser als andere Bundesländer auf Waldbrände vorbereitet. Schon vor über 30 Jahren wurde ein flächendeckendes Stationierungssystem von Löschwasseraußenlastbehältern bei den Feuerwehren aufgebaut und wurde bis heute vom Freistaat Bayern erhalten. In den letzten Jahren wurde zudem eine Vielzahl der Behälter technisch verbessert und den Einsatzanforderungen angepasst.

Unter der Federführung des Kompetenzzentrums für Flughelfer an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg wurde dort in den letzten Jahren in enger Abstimmung mit den 17 Flughelferstandorten und dem Landesfeuerwehrverband Bayern Erneuerungen und eine Ergänzung der Ausstattung der 17 Flughelferstandorte abgestimmt. Zudem erfolgt die Ausbildung der Flughelfergruppen hier bayernweit einheitlich und regelmäßig.

Jeder dieser 17 Standorte hat ca. 20 ausgebildete und ständig fortgebildete Flughelfer, die im Umgang mit den Außenlastbehältern und den dafür benötigten Hubschraubern geschult sind. Insgesamt werden über 40 Behälter mit 900 Liter oder auch 5.000 Liter Fassungsvermögen vorgehalten.

Die Hubschrauber werden vornehmlich durch die Polizeihubschrauberstaffel Bayern (acht Hubschrauber) gestellt. Bei größeren Schadenslagen werden zusätzliche Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr angefordert. Gelegentlich kommen aber auch private Hubschrauberbetreiber hier zum Einsatz.

Das System der Löschwasseraußenlastbehälter stellt eine Wasserentnahme aus jedem See, Weiher oder auch einem Fluss sicher. Zudem können die Behälter auch von den Flughelfergruppen selbst befüllt werden. Damit ist ein Einsatz überall und vor allem auch kurzfristig möglich. Durch die relativ kurzen Anflugzeiten bei der Wasseraufnahme halten sich die Einsatzkosten hier auch noch in Grenzen.

Im Rahmen der Konzeption von Hilfeleistungskontingenten können aus mehreren Flughelfergruppen spezielle Kontingente gebildet werden und sogar in andere Bundesländer oder auch ins Ausland verlegt werden. Das Kompetenzzentrum für Flughelfer an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg kümmert sich hierbei um die Koordinierung. Dort ist der jeweilige Ausbildungsstand aber auch die Einsatzfähigkeit der staatlichen Löschwasseraußenlastbehälter aktuell bekannt, da die Behälter von der Feuerwehrschule bayernweit geprüft werden.

Beobachtung aus der Luft seit über 50 Jahren!

Des Weiteren gibt es mittlerweile seit über 50 Jahren die Luftrettungsstaffel Bayern. Die Luftrettungsstaffel schützt mit derzeit rund 300 ehrenamtlichen Piloten, über 150 Flächenflugzeugen und fünf Hubschraubern, die auf 32 Flugplätzen in ganz Bayern verteilt sind sowie rund 250 aktiven Luftbeobachtern die Wälder in Bayern. Bei besonders hoher Waldbrandgefahr können die Bezirksregierungen Überwachungsflüge durch die Luftrettungsstaffel anordnen. Dadurch können Waldbrände noch schneller erkannt werden und die Einsatzkräfte direkt zu den Rauchentwicklungen oder Bränden geführt werden.

Ausstattung der Feuerwehren in Bayern

In rund 7.600 Feuerwehren leisten rund 320.000 Feuerwehrangehörige ihren Dienst. Unter den rund 14.500 Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren in Bayern befinden sich rund 1.000 Tanklöschfahrzeuge die Wasser mitführen und dieses direkt an die Einsatzstelle bringen können.

Zudem halten die Feuerwehren rund 150 Schlauchwägen vor, auf denen zwischen 1.000 und 2.000 m B-Schläuche transportiert werden, um z.B. eine Wasserförderung über lange Schlauchstrecken aufbauen zu können.

Ergänzt werden diese durch insgesamt 12 Wasserfördersysteme, die der Freistaat Bayern in den letzten Jahren für den Katastrophenschutz beschafft hat. Diese sind an 12 Standorten bayernweit stationiert und können große Wassermengen (über 4.000 Liter/min.) über längere Strecken fördern.

Konzeption der Hilfeleistung – Hilfeleistungskontingente in Bayern

Seit 2007 hat der Freistaat Bayern mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern die Planungsrichtlinien für die Aufstellung von Feuerwehr-Hilfeleistungskontingenten zur überregionalen bzw. länder- oder staatenübergreifende Katastrophenhilfe erstellt und fortgeführt. Mit Hilfe dieser Planung haben die Landkreise und Städte ihre Einsatzmittel zu Hilfeleistungskontingenten für verschiedene Einsatzszenarien zusammen gefasst.

Diese vorbereitenden Maßnahmen ermöglichen relativ schnell eine organisierte und dem entsprechenden Einsatzauftrag oder auch Hilfeersuchen angepasste Hilfe.

Bei Großschadenslagen innerhalb Bayerns fordern die Landkreise oder Städte diese Kontingente bei ihrer zuständigen Bezirksregierung an. Bei Schadensereignissen, die über einen Regierungsbezirk hinaus gehen, koordiniert das Bayerische Staatsministerium des Innern und für Integration die Entsendung von Feuerwehr-Hilfeleistungskontingenten.

Bei der Anforderung von Hilfeersuchen aus anderen Bundesländern oder auch dem Ausland prüft und koordiniert das Bayerische Staatsministerium des Innern und für Integration die Entsendung von geeigneten Hilfeleistungskontingenten.

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